Re: Wieviel Taktik in der D- und C-Jugend?


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Abgeschickt von Martin Steger am 04 November, 1999 um 00:29:15:

Antwort auf: Re: Wieviel Taktik in der D- und C-Jugend? von Günter am 27 Oktober, 1999 um 09:52:39:

Hi Günter,

Natürlich kann man auf taktische Elemente nicht verzichten. Meine ´88 sind technisch am Ball meinen ´87 weit überlegen. Jedoch haben sie größte Probleme mit unserer Give and Go Offense (Rechts Passen, Schneiden zum Korb, zur linken Ecke laufen und Verücken, dito andersherum). Sabrina Müller, die die Jungs bei den Minis trainierte hat dann auch Bestätigt, dass sie so etwas nicht trainiert hat. Ihr Schwerpunkt lag im spielerischen und technischen Bereich.

Dies hat nun Auswirkungen auf meine Periodisierung. Taktik oder ihre Grundelemente kommen erst Mitte November auf den Trainingsplan. Niederlagen muß ich in Kauf nehmen. Zwar rennen wir jeden Gegner in den Boden wenn unsere Presse greift. Haben sie jedoch einen sicheren Playmaker und es kommt zum Halbfeldangriff sieht es zur Zeit recht düster bei uns aus.

Grundlage unsere einfachen Offense ist das Entscheidungen Treffen oder Decision Making. Es bedeutet das der Spieler in einer Situation mit Ball meist vier Optionen (Pass auf Cutter, Pass auf anderen Mitspieler, Durchbruch zum Korb 1-1, Wurf) und Möglichkeiten hat. Welche er nimmt hängt von der Verteidigung ab. Deshalb müssen die Spieler die Defense lesen und danach Entscheiden welche Option von den vier Möglichen die erfolgreichste sein könnte.

Ich kann Dir deshalb nur völlig zustimmen. Jedoch darf man nie vergessen, dass Kinder technische Elemente wesentlich einfacher erlernen als wennn sie älter sind. Die richtige "Mischung" muß man als Trainer herausfinden.

Dieses Decision Making halte ich für einen zentralen Punkt in der Ausbildung eines jungen Spielers. Ob im Angriff oder in der Abwehr. Denn hier kommt der Kopf ins Spiel, der im Basketball von größter Bedeutung ist. Larry Bird war kein athletischer Spieler, aber dieser Kerl, der kaum über eine Zeitung springen konnte und schnell wie ein Ackergaul war, hatte "Spielintelligenz". Decision Making ist wichtiger Bestandteil dieser Eigenschaft.

Meine ´88 spielen leider zu sehr aus dem Bauch heraus. Umdribbeln zwei Verteidiger, aber bleiben am dritten hängen ohne erkannt zu haben, dass zwei Mitspieler völlig freistanden. Deshalb eine simple Offense und größten Wert auf das Decision Making legen, wobei mind. 1/3 des Trainings immer noch aus technischen Elementen bestehen soll.

Bisher habe ich das Decision Making nicht als Taktik bezeichnet. Taktik war für mich eine bestimmte Strategie ein Ziel zu erreichen. Ich zählte es eher zum technischen Bereich. Den jeder Ballhandlingmove ist sinnlos, wenn nicht auch erlernt wird wann man ihn anwenden kannn.

Zu eurem Spiel gegen den TV Langen.

Ich habe mit Axel Hottinger, einen der alten Säcke gegen die ihr in der Landesliga verloren habt, gesprochen. Der sagte mir, dass Ihr eine sehr agressive Defence gespielt hättet, aber Sie (die Langener) sofort erkannten, dass eure Verteidiger auf der Weak-Side zu nah an ihren Leuten standen. Ein einfacher Weak-Side Cut genügte und schon konnten sie per Korbleger abschließen.

In Vorbehalt das das stimmt was Axel mir gesagt hat, so hätten Deine Spieler nach 2-3 erfolgreichen Cuts merken müssen, dass man auf der Weak-Side etwas mehr hätte absinken müssen. Das ist Decision Making in der Defense. Wobei man solche Sachen halt auch durch Erfahrungen lernt. Die Langener haben auch die Entcheidung getroffen ihre Offense zu ändern, weil sie erkannt haben das Ihr zu agressiv an euren Leuten standet. Im nächsten Spiel werden Deine Spieler diesen Fehler nicht mehr machen.


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