Schulung der offensiven Fußarbeit

C-Lizenz-PrüfungSchulung der offensiven Fußarbeitauf der Außenposition     von Christian Haferkamp

Prüfungslehrgang am 23.11.2008 in Recklinghausen Demoteam: WBV-Kader 94 m/w        

1. Einführung Da Basketball eine der schnellsten Manschaftssportarten der Welt ist die Aktionsschnelligkeit der Spieler und Spielerinnen immer weiter zunimmt, ist eine gute Fußarbeit ein wichtige Vorraussetzung für das erfolgreiche überwinden (Angreifer) oder stoppen (Verteidiger) seines Gegenspielers. Da die Fußarbeit in jeder Situation des Spiels unerlässlich ist, ist sie es ein so umfangreiches Themenfeld, dass sich diese Ausarbeitung ausschließlich mit der offensive Fußarbeit auf der Außenposition befasst.  

2.Gegenstand des Lehrprobe / Sachanalyse  Der Anwendungsbereich der offensiven Fußarbeit umfasst das komplette Offensivspiel eines jeden Spielers. Keine Bewegung eines Angreifers ist ohne Fußarbeit möglich, sodass man der Fußarbeit eine besonders große Bedeutung zumessen muss. Die Fußarbeit kann man unterteilen in Grundstellung und Grundbewegungen.Für die offensive Fußarbeit ist die Grundstellung die Tripple- Threat- oder auch SPD-Position. Die Beine sind leicht gebeugt, die Hand hinter dem Ball, um schnell den Wurf einzuleiten und der Oberkörper ist aufrecht.Wichtig ist das Halten der Körperspannung in der Tripple-Threat-Position, damit die Aktionsschnelligkeit hochgehalten werden kann. Aus dieser Stellung ist der Spieler eine dreifache Bedrohung für den Verteidiger, denn er kann Schießen, Passen und, vorausgesetzt die Regeln erlauben es, Dribbeln. Die Grundbewegungen des Spielers mit Ball enthalten die 2.1.   Stopps (Einkontakt, Zweikontakt- )2.2.   Pivotbewegungen (Frontpivot, Backpivot)2.3.   Fakes (Jab Step, Rocker Step,….)
     Mit diesen Grundbewegungen, gekoppelt mit explosiven Bewegungen und technischen Grundlagen, wie Dribbeln, Passen, Werfen, ist es dem Angreifer möglich seinen direkten Verteidiger zu überwinden. Die Möglichkeiten diese Grundbewegungen zu kombinieren sind groß. Ausschlaggebend dafür ist die Ballannahme. So kann der Spieler seine Bewegungsfreiheit beeinflussen durch die Wahl zwischen Einkontaktstopp und Zweikontaktstopp.  Vorteile Einkontaktstopp:

  • Schnellere „Tripple-Threat-Position“ à schnellere Wurfmöglichkeit
  • Freie Standbeinwahl

 Vorteile Zweikontaktstopp:

  • Bessere Stabilität aufgrund stabilerer Haltung und dauerhaftem Bodenkontakt
  • Rhytmusvorteile beim Facing

 Nach dem Ballerhalt sollten die Spieler immer die “Tripple-Threat-Position“ einnehmen, um den Verteidiger zu bedrohen. Sollte das noch nicht mit dem Stopp geschehen sein, so gelingt dies durch das Eindrehen zum Korb mit einer Pivotbewegung. Man unterscheidet den Sternschritt vorwärts, das Pivotbein wird in Richtung Fußspitze über das Standbein gedreht, und Sternschritt rückwärts, das Spielbein wird nach hinten um das Standbein gedreht.Der Sternschritt wir außerdem zum Dribbelbeginn und Passspiel angewendet. Aus dieser Tripple-Threat-Position ist es nun zum Einen möglich den direkten Gegner mit Täuschungen aus einer guten Verteidigungshaltung zu bringen und ihn mit einer Anschlusshandlung zu überwinden, aber auch, wenn man sich nicht nur auf das Spiel 1 -1 fixiert, den Überblick für eine nächste Anspielmöglichkeit des Angreifers zu bekommen. Als Anschlusshandlung lässt sich zwischen

  • Crossover Dribbling
  • OnSide Dribbling

wählen.  Aus beiden Anschlusshandlungen lassen sich nun viele Korbwurfaktionen einleiten, sowie:

  • Lay Up
  • PowerMove
  • Einschrittkorbleger
  • HookShot
  • Shot

3. Lernziel

 Ich möchte bei der Mannschaft die offensive Fußarbeit festigen und diese im Spiel 1 – 1 anwendbar machen.Vorrausetzung für das Erreichen der Zielsetzung ist, dass die Grundbewegungen der offensiven Fußarbeit (siehe unter 2.), sowie die technischen Grundlagen Passen, Fangen, Dribbeln, Werfen und Korbleger erlernt worden sind.  

4. Handlungsanweisungen: 

    

  • Explosive Bewegung
  • Schneller erster Schritt
  • Körperspannung

5. Methodenwahl: Ich verwende die Methode des progressiven Teillernens. So werde ich die Schulung der Fußarbeit schrittweise aufbauen, um am Ende der Trainingseinheit zur Anwendung im Spiel 1-1 zu kommen.Auch die Intensität der Einheit wird progressiv gesteigert, sodass im Spiel 1-1+1 in Spielgeschwindigkeit agiert wird. Diese Methode werde ich durch die Wahl der Übungen untermauern. So werde ich mit einfachen Angreiferbewegungen im Spiel 1-0 anfangen, um die Basis der Fußarbeit zu festigen und diese dann im Spiel 1-1+1 anzuwenden.Für die Ballannahme werde ich die Einheit auf den Einkontaktstopp beschränken, da dieser Stopp weniger zu Schrittfehlern führt, als der Zweikontaktstopp. Als Zielkontrolle dient das Spiel 1-1 in Wettkampfform. Diese Form gewährleistet, dass die Spieler/innen um den Sieg kämpfen und so die gelernten Bewegungen in spielnahen Situationen anwenden müssen, um den Gegenspieler zu übertreffen.  

6. Stundenverlauf und Begründung 

6.1. Laufschule           Als Warm Up; Zur Festigung und Verbesserung der koordinativen Bewegungen, denn diese sind für alle basketballspezifischen Bewegungen unerlässlich. 

6.2. InSide Out Lay Up /Penetration Shot, Spezielles Aufwärmen; vorbereitende Übungsform auf  die Trainingsbelastung;  

6.3.Anbieten – Ballannahme – Fake – KWA. Schulung der offensiven Fußarbeit durch Anwendung verschiedener Anschlusshandlungen, Abschlüsse und Fakes          

6.4. 1-1 mit eigener Ballvorlage. Anwendung der geschulten Fußarbeit unter erleichterten Bedingungen, da der Angreifer seine Ballannahme selber steuern kann und somit kein Druck vom Verteidiger hat. 

6.5. 1-1 +1. Anwendung der Fußarbeit im spielnaher Form und mit Zugzwang, da der Verlierer weiter als Verteidiger agieren muss und kein Angreiferrecht bekommt.

6.6. Spiel 3-3 ohne Partnerhilfen. Erweiterung des Spiels 1 -1 auf 3 -3, wodurch die Angriffsoptionen erweitert werden, jedoch weiterhin das Spiel 1 -1 forciert wird, da Partnerhilfen verboten werden 

6.7. Spiel 5-5 ohne Partnerhilfen. Abschluss des Trainings und Anwendung des trainierten Themas im Spiel 5-5.

7. Quellenverzeichnis

  1. Hagedorn, Niedlich, Schmidt (Hrsg) (1996) Das Basketball Handbuch. Rowohlt Taschenbuchverlag
  2. Hoop-Camps  Camperheft
  3. www.bbcoach.de
  4. www.binb.info

Phase – Zeit – Übungsform

Begrüßung 0. – 2. Min, Begrüßung der Spieler/-innen und Vorstellung des Themas
Warm Up 3. – 7. Min
Lauf ABC 8. – 11. Min
InSide Out Lay Up 12. – 14. Min
Inside Out Penetration Shot 15. – 18. Min
InSide Out 2, Würfe 1.direkter Wurf 2. Penetration Shot 19. – 25. Min
Dehnen & Trinkpause
Hauptteil 26. – 33. Min, Anbieten – Ballannahme – Fake – KWA, Ballannahme im Einkontaktstopp
Variation im Abschluss 34. – 42. Min 1-1 mit eigener Ballvorlage, Spiele bis 3 Punkte. Zwischen zwei Spielen je 1×2 FW Verlierer bleibt am Korb, Gewinner rotiert
43. – 51. Min 1-1 + 1 Verlierer ist nächster Verteidiger Passstation ist neuer Angreifer
51. – 52. Min Trinkpause
53. – 62. Min Spiel 3-3 ohne Partnerhilfen
63. – 77. Min Spiel 5 – 5 ohne Partnerhilfen
Cool Down 78. – 87: Min
Auslaufen 88. – 90. MinVerabschiedung / Huddle