Sprungwurf aus der Bewegung, Schulung

Lehrprobe zum Erlangen der D-Trainer-Lizenz 2001

Thema

Schulung des Sprungwurfes aus der Bewegung

Von : Samir Temmar

07. Mai 2004

Inhalt der Lehrprobe

1.         Lernziel

2.         Bedingungsfelder des Trainings

3.         Sachdarstellung/ -analyse

4.         Didaktische und methodische Überlegungen/ Begründungen

5.         Verlaufsplan der Trainingseinheit

6.         Angabe der verwendeten Literatur

1. Lernziel

Trainingsziel ist die Schulung des Sprungwurfes aus der Bewegung. Dafür sollten die Trainingsteilnehmer den Standwurf und den einfachen Sprungwurf sicher beherrschen und altersspezifische Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Sprungkraft besitzen.

2. Bedingungsfelder des Trainings

Wir gehen davon aus, dass die Lernende Gruppe ca. 14-15 Jahre alt ist und besteht aus 10-12 Spielern. Die Meisten von ihnen werden schon eine gute Technik besitzen, da sie schon sehr lange B-Ball spielen. Der Sprungwurf wird den Spielern nicht fremd sein, im Gegenteil sie beherrschen ihn schon relativ gut.

Wir haben eine sehr große Halle mit vielen Körben und Linien. Jedes Paar (zu zweit zusammen) braucht einen Ball, ich eine Pfeife und wahrscheinlich benötigen wir sechs Körbe.

3. Sachdarstellung/-analyse

Der Sprungwurf aus der Bewegung ist eine Kombination von mehreren Bewegungen, nach einer Bewegung, dem Laufen, folgt das Abstoppen, danach kommt der Sprungwurf. Der Sprungwurf ist genau das Selbe wie der Wurf aus dem Stand, nur dass er im Sprung ausgeführt wird.

Das Ziel des Wurfes ist die Beförderung des Balles in den Korb durch Strecken des Armes und Lösen des Balles durch die Handfläche, welches nach dem Abklappen des Handgelenkes erfolgt.

Schritt für Schritt: Die erste Bewegung ist, sobald man noch nicht in Ballbesitz ist, das Heranlaufen zum Ball, man springt dem Ball entgegen und empfängt ihn mit einem Sprung in Richtung Ball, natürlich mit gespreizten Fingern, der Sprung ist entweder der Ein-Kontakt-Stopp oder der Zwei-Kontakt-Stopp, wichtig hierbei ist die Fußstellung (in leichter Schrittstellung oder parallel, der Fuß der schwachen Hand [Bsp. Rechtshänder – linker Fuß] etwas nach außen gedreht) sobald man nun in Ballbesitz ist folgt der dynamische Absprung in die Höhe, der Ball wird über den Kopf genommen, eine Hand dient als Schutz, die andere Hand zum Abwerfen des Balles.

Für die Ausführung des Sprungwurfes gibt es drei Möglichkeiten. In der Regel erfolgt der Wurf gleichzeitig mit dem Aufsteigen, doch gibt es auch die Möglichkeit sich von dem Ball erst zu trennen sobald man den so genannten ‚Totpunkt’ erreicht hat, das heißt an der höchsten Stelle des Absprungs in der Luft den Ball in Richtung Korb zu beschleunigen, selbstverständlich mit der gleichen Wurfgrundtechnik, oder aber man nimmt die Variante des Werfens sobald man wieder in Richtung Boden gezogen wird, denn da erfolgt der Wurf nicht an der höchsten Stelle, sondern im herunterfallen der Landung, jedoch wird hier sehr viel Kraft benötigt und ist deshalb noch nicht für jüngere Spieler relevant.

Die Spieler sollten in guter Verfassung sein um diese Übungen ausführen zu können, das heißt sie sollten in folgenden Dingen noch Kraftreserven haben:

–         Kraftausdauer

–         Sprungkraft

–         Wurfkraft/ Armkraft

Des weiteren sollten die Spieler über Koordination verfügen, damit sie die Komplexität, die Kombination aus Laufen, Abstoppen, Abspringen, Werfen und sicherem Landen sauber ausführen können. Außerdem sollten sie Spielübersicht haben, denn so könnten sie in bestimmten Umständen noch in der Luft anstatt zu werfen lieber noch den Pass zum freien Mitspieler betätigen.

Die Anwendung des Sprungwurfes im Spiel ist meist bei Distanzen von mittleren bis weiten Entfernungen anwendbar, jedoch sollte man nicht bedrängt werden um den Wurf ordentlich ausführen zu können, damit man dann den normalen Sprungwurf nehmen kann, jedoch wird häufig gegen einen Mitspielern der Wurf am ‚ Totpunkt’ bevorzugt, um wirklich Schutz vor einem Block zu haben.

Sollte die Defense nicht zu knacken sein nimmt man meist aus Verzweiflung den Sprungwurf im zurückfallen (Fade-Away).

 

4. Didaktische und methodische Überlegungen/Begründungen

Der Schwerpunkt der Trainingseinheit liegt auf der Schulung des Sprungwurfes aus der Bewegung nach Pass von einem Mitspieler mit einem Ein-Kontakt-Stopp oder auch einem Zwei-Kontakt-Stopps. Ich bevorzuge den Ein-Kontakt-Stopp deshalb, da man stabiler auf den Beinen steht, mehr Kontrolle über sich hat und sein Standbein frei wählen kann, jedoch sollen sich das die Lernenden selber aussuchen.

Ich gehe auch davon aus dass die Spieler den Druckpass sowie das Fangen auch die Technik des Standwurfes bereits beherrschen.

Wenn 12 Spieler zur Verfügung stehen, bilden wir sechs Gruppen, in jeder sind zwei Spieler vertreten. Pro Gruppe ein Ball. Es können ruhig sechs Körbe benutzt werden, damit jede Gruppe genügend Freiraum besitzt.

Ich werde die Übungen immer erst erklären und danach selbst vormachen, anschließend frage ich ob es noch Verständnisfragen gibt, wenn nicht geht es los und ich werde kontrollieren ob alles richtig gemacht wird und auch falls nötig korrigieren.

Ich zeige die Übungen daher vor, da Jugendliche oder auch Kinder immer besser Verständnis für eine Übung zeigen an der sie sich vorher selbst orientieren können.


Methodische Auflistung der einzelnen Übungen des Hauptteils

Übung 1:

Die Spieler gehen zu zweit zusammen und benötigen einen Ball. Da genügend Körbe vorhanden sind, geht jede Gruppe zu der zugehörigen Mittellinie, von hier startet der erste Spieler um in Richtung Korb zu dribbeln, er stoppt beliebig im Freiwurfkreis ab (abhängig von welcher Entfernung er den Sprungwurf nehmen kann), und springt hoch um den Sprungwurf aus der Bewegung zu tätigen, danach holen sie ihren eigenen Rebound und passen den Ball zum Partner, welcher noch an der Mittellinie steht und den selben Vorgang durchläuft wie sein Vorgänger.

 

Übung 2:

Wie schon bei der Übung davor, geht man zu zweit zusammen, mit einem Ball pro Team. Nur dieses Mal fängt ein Spieler ohne Ball von der Mittellinie an, auf den Ball loszusprinten, welchen er ungefähr ab der Freiwurflinie zugespielt bekommt und danach ohne Dribbling den Wurf nimmt, nun holt er seinen eigenen Rebound und der Passgeber sprintet zur Mittellinie berührt sie und kommt danach wie sein Vorgänger auf den Ball zu und vollzieht die selbe Übung.

 

Übung 3:

Bei Übung drei wird die Mannschaft in Teams à drei Spielern aufgeteilt. Ein komplettes Spielfeld sowie 2 Bälle pro Mannschaft werden benötigt.

Zwei Spieler eines Teams gehen jeweils an zwei sich gegenüberliegenden Körbe. Der Spieler ohne Ball startet an der Mittellinie in Richtung eines beliebigen Korbes.

Auf diesen sprintet er zu, bekommt dann per Handzeichen den Pass zu gespielt und schließt nach einem Sprungstopp mit einem Sprungwurf ab. Der Spieler holt seinen eigenen Rebound. Der Passgeber ist nachdem Pass bereits in Richtung gegenüberliegenden Korb gestartet, an dem er ebenfalls nach Zuspiel seines Mitspielers mit einem Sprungwurf nach einem Sprungstopp ab. Der dritte Mitspieler, startet nach seinem Pass ebenfalls wieder in Richtung gegenüberliegenden Korb und schließt dort mit dem gleichen Bewegungsablauf ab.

… Tabelle und Quellennachweis folgen…