Knapper Rückstand am Spielende

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ALS VERTEIDIGER: In dieser Situation musst Du die normalen Verteidigungsregeln vergessen. Jetzt nutzt es nichts mehr, zwischen Mann und Korb zu bleiben, Du musst etwas riskieren, alles oder nichts. Die gegnerische Mannschaft wird, je nach verbleibender Spielzeit, gar nicht mehr auf den Korb werfen oder ihre 24 Sekunden so lange wie möglich ausnutzen. Das heißt für Dich, dass Du mit vollem Risiko den Passweg zu Deinem Mann zumachen kannst, denn wenn er Dir entwischt, wird er nicht sofort auf den Korb werfen, es sei denn, er ist völlig hirnlos, was Dir dann nur recht sein kann. Du kannst aber davon ausgehen, dass der Coach seinem Team eingeschärft hat, die Zeit auszuspielen. Vielleicht macht er doch den Korb, dann hast Du eben Pech gehabt, aber ohne dieses Risiko hast Du keine Chance, das Spiel noch zu wenden. Ca. 2 Minuten vor Schluß hat man noch ungefähr 4-5 Mal die Chance, auf den Korb der Gegner zu werfen, falls der Gegner die Uhr geschickt ausspielt. Wenn man keine Chance mehr hat, mit diesen Angriffen den Vorsprung einzuholen, dann stoppt man die Uhr. Man muss damit rechnen, dass der Gegner seine 24 Sekunden für einen Angriff ausnutzt. Wenn z.B. bei einem 1-Punkt Rückstand die Spielzeit unter 24 Sekunden ist, muss man die Uhr so früh wie möglich stoppen, weil danach keine Zeit mehr für einen Wurf bleibt, wenn der Gegner ausspielt. Ziel ist es, den Gegner durch ein schnelles Foul an die Freiwurflinie zu schicken, um danach selbst wieder in Ballbesitz zu kommen und den Rückstand zu verringern. Dies passiert natürlich nur, wenn man einen schlechten Freiwerfer foult und dieser seine Freiwürfe vorbeischießt. Steht es unentschieden, sollte man die Uhr nur stoppen, wenn nach den Freiwürfen noch genug Zeit für einen guten Angriff bleibt, und man sollte möglichst nicht den besten Freiwerfer des Gegners (häufig ist das ein Aufbauspieler) foulen. Wenn Deine Mannschaft schon mehr als vier Teamfouls hat, lohnt es sich häufig, den schwächsten Freiwerfer des Gegners zu foulen, damit die Zeit gestoppt wird und er zwei Freiwürfe werfen muss. Wichtig dabei ist, möglichst schnell zu foulen (die Uhr läuft für den Gegner) und vor allem so, dass es nicht als unsportliches Foul gepfiffen wird, da es in diesem Fall mit zwei Freiwürfen und Ballbesitz für den Gegner bestraft würde. Du musst also so aggressiv versuchen, an den Ball zu kommen, dass Du ihn entweder hast oder ein Foul begehst. Angriffe die offensichtlich nicht dem Ball, sondern dem Mann gelten, werden als unsportliche Fouls gepfiffen.

ALS ANGREIFER: Wenn Du kurz vor Schluss knapp zurückliegst, wirst Du häufig den gegnerischen Coach schreien hören: „Kein Foul, kein Foul!“ Viele Spieler nehmen in solchen Situationen einen Wurf von außen, der auch oft relativ ungestört möglich ist. Die Tatsache, dass der Gegner kein Foul mehr begehen will, kann aber nur eine einzige logische Konsequenz haben: Der Ball muss zum Brett, nie war der Augenblick günstiger. Im Bemühen, nur nicht zu foulen, werden Dir die Verteidiger weniger Gegenwehr entgegensetzen als sonst, wenn Du nur entschlossen genug zum Korb gehst – was nicht heißt, dass Du mit Brachialgewalt in die Zone rasen sollst. Am besten ist ein sauberer Powermove mit einem stabilen, beidbeinigen Abschluss aus zwei bis drei Metern Entfernung. (siehe auch: LETZTER WURF)

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