1-1 Angreiferschulung – 5

1-1 im Basketball

D-Trainerausbildung Siegen
Referent: Ulrich Schulte-Mattler
Dansweiler Weg 19, 50933 Köln

Einführung

· Vorstellung meinerseits
· Es werden keine neuen Geheimnisse vermittelt, sondern nur alte Geheimnisse
· Begriffe erfragen, weil Selbstverständlichkeit
· Fragen jederzeit stellen
· Welches Wissen hat die Gruppe?


Thema 1-1 im Basketball

 

o Das Thema gehört von der Handlungsstruktur zuerst zur Individualtaktik, da die wesentlichen Elemente bereits im Spiel 1-1, ohne Mitspieler trainiert werden.
o Ballhandling, aber entscheidend ist Fußarbeit
o NBA
o Jugendspieler lieben es

 

Ziel für Spieler: konstante, effektive Spielleistung erbringen


Ziel für Trainer:


o Vermitteln eines hohen, stabilen, variabel abrufbaren Fertigkeitsniveaus

 

o Vermitteln eines stabilen Fähigkeitsniveaus in bezug auf Antizipationsfähigkeit und Entscheidungsfähigkeit, Risikobereitschaft, Handlungsschnelligkeit und technische Anstelligkeit

 

o individuelle konditionelle Betreuung des Athleten

 

o Entwickeln einer hohen Stabilität der psychomoralisch – volitiven Faktoren (Selbstvertrauen, Zielstrebigkeit, Leistungsmotivation, etc.)

 

Methodische Grundsätze:

 

o Zuerst unter standardisierten Bedingungen trainieren
o Bedingungen variieren in bezug auf Ausgangsposition, Aufgabenstellung, Tempo, Rhythmus
o Techniken miteinander verbinden
o Entscheidungshandeln durch Hinzunahme von Verteidigern mit sukzessiv aufgeschalteten Aufgaben

 

Methodischer Aufbau zum 1 – 1

 

 Spiel 1 – 0 mit Ball (Automatisieren der Spielfertigkeiten)
 Spiel 1 – 0 + 1 ohne Ball, mit zusätzlichem Zuspieler (Cuts, Einnehmen SPD-Position)
 Spiel 1 – 1 gegen passiven, dann halbaktiven Gegenspieler.
 Variieren von Position, Korbentfernung und Tempo.
 Spiel 1 – 1 unter spielnahen Bedingungen.
 Spiel 1 – 1 als Wettkampf.

 

 

Fußarbeit im Angriff


· Individualtaktik

 

· variable Fußarbeit gehört zu den Grundfähigkeiten

 

· Ausführung der Anschlussbewegungen zum Korb

 

· Wahl des Stand- und des Spielbeins

 

Die Fußarbeit des Angreifers lässt sich unterteilen in Aktionen ohne Ball wie Start, Lauf, Sprint, Tempowechsel, Richtungswechsel und Stopp (aus dem Lauf, Sprint) und Aktionen mit Ballbesitz wie Stoppen (aus der Ballaufnahme oder -annahme), Sternschritt und Anschlussbewegungen zum Korb.

 

· Dribbel-, Schritt- und Zeitregeln bestimmt
· Gleichgewicht
· Körperspannung
· „Lesen der Verteidigung“
· Anwendung von Täuschungen zur Vorbereitung verschiedener Aktionen (Wurf, Durchbruch, Pass).


Angriff Verteidigung

 

mit Ball gegen Ballangreifer

 

ohne Ball gegen Angreifer ohne Ball


 


Grundlagen der Fußarbeit


1. Gleichgewicht

 

Was ist Gleichgewicht?

 

Spieler wissen meist nicht was das ist. Dann muss man es ihnen bewusst machen! Bewusstmachung über Penetrationvorübungen mit Sprung und stoppen.


Körperspannung

: Vorspannungszustand der Muskulatur (Das Brett als Vorübung)


Körperschwerpunkt

: Definierter Punkt, der sich so bewegt, als ob die gesamte Masse des Systems in ihm vereinigt wäre und alle auf das System wirkenden äußeren Kräfte an ihm angreifen würden.

Die Position des KSP ist abhängig von der gegenseitigen Lage der Körperteile zueinander.


2. Stoppen

 

· mit Gleichgewicht
· Kraft in den Beinen
· Frage: Ein-Kontakt-Stopp vs Zwei-Kontakt-Stopp


3. Tempo- u. Richtungswechsel

 

o mit Gleichgewicht
o Außenfuß setzen und aktiver Richtungswechsel
o Rhythmuswechsel (keine gleichförmigen Bewegungen; Kombination von Tempo- und Richtungswechsel)
o explosive Beschleunigung


 


Technik des 1 – 1 mit Ball

 

Bewegungen und Verhaltensweisen für Außenspieler

 

o Ballannahme (Abstoppen, Fangen)
o Drehen zum Korb (Facing) (Ausnahme: Post play)
o SPD-Position (Shoot-Pass-Dribble)
o Lesen der Verteidigung


1-1 aus dem Dribbling

 

Durchbruch:

 

· Crossover
· Passgang
· Dribbelwende, Drehdribbling
· Hinter dem Rücken


 

Die Täuschungsmöglichkeiten des Angreifers lassen sich wie folgt gliedern:



· Durchbruchtäuschung

 

· Crossover

 

· Passgang


· Dribbeltäuschung (Tempo-, Richtungs-, Handwechsel)

 

· Dribbelbewegungen mit Ball

 

· Hohes und tiefes Dribbling

 

· Stotterschritte + Tempoverzögerung

 

· Inside – Out Dribbling


· Stoptäuschung

 

· Richtungswechsel und Tempowechsel


· Wurftäuschung

 

· Pump Fake, Kopftäuschung


· Passtäuschung

 

· Komplexübung Dribbeltäuschungen: Handwechsel, Dribbling durch die Beine, Schultertäuschung, hinter dem Rücken, Dribbelwende


1-1 Bewegungen aus dem Stand

 

Angreifertechniken

 

Abstopptechnik bei der Ballannahme
Tiefer KSP für den ersten schnellen und langen Schritt
Korb bedrohen
Tuck-Position

· Einkontaktstopp Parallelstop
· Zweikontaktstopp Schrittstop

Entscheidungstraining
Jab-Step Kreuzgang und Passgang beidseitig/Sternschrittdurchbruchtäuschungen
vorderen Fuß angreifen
Kreuzschritt-/Passgangdurchbruch
Powerkorbleger Penetration

1 Stabile Verteidigung:
2 Lose Verteidigung:


Übungen

 

1. Ball selber anwerfen, Tuck (stabiles Landen mit Körperspannung), Korb bedrohen (Facing), Kreuzschritt, 1. Dr. (großen ersten Schritt) KL

 

(von verschiedenen Positionen starten wegen des Korb Bedrohens (Front zum Korb, Rücken zum Korb); Variationen Druckwurf, Unterhand, mit/ohne Brett, Einschrittkorbleger; rechts, links; verschiedene Abschlüsse – Powermove, 1. Dr. Sprungwurf)

 

2. wie 1., Passgang, entweder Ball loslassen und Schrittfolge ändern, um in einen stabilen Rhythmus zu kommen oder zwei schnelle Dribblings (kleine Spieler), KL von vorne (Stoppen – Sprungwurf; rechts, links)

 

3. Kombination mit Täuschungen


 

 

a) wie 1. Kombination mit Wurffinte (nur Arme bewegen – Körperspannung halten) Passgang/Kreuzschritt

 

(passiver Verteidiger eventuell hinstellen – vorderen Fuß angreifen)

 

b) wie 1. Kombination mit Durchbruchfinte (selbe/andere Seite gehen wie die Täuschung, Durchbruchfinte – Wurf)

 

4. Kreuzschrittdurchbruch mit tiefem Durchziehen des Balls gegen aggressiven Verteidiger, die im Passweg verteidigen (unterhalb der Knie)

 

5. Entscheidungstraining: (Sukzessiv Störgrößen einbauen – Entscheidungen treffen, Techniken werden variabel verfügbar)

 

1 – 1: Vert. unterm Korb, Ball rauspassen zum Angreifer, hinterher sprinten in Verteidigerposition, Angreiferoptionen: Durchbruch oder Wurf

 

Variationen: z. B. Angreifer muss den vorderen Fuß angreifen

 

Immer wieder Anwendung im 1 – 1 üben. Weitere Kombinationen nach und nach üben.


Verteidigung am Ballbesitzer / im Spiel 1-1


o Bei der MMV ist von großer Bedeutung, dass die Verteidigung die Initiative übernimmt und die Angreifer zwingt auf sie zu reagieren.

 

o Die Verteidigung am Ballbesitzer ist abhängig von der Position des Angreifers auf dem Feld (Entfernung vom Korb, Position zum Korb und Aktionsphase des Ballbesitzers)

 

o Grundsätzlich steht der Verteidiger zwischen Ball und Korb in etwa 1-1,5 Meter Abstand.

 

o Der Verteidiger soll den dribbelnden Angreifer versuchen zur Seite abzudrängen und dort zu halten, wobei die gewählte Seite von der schwächeren Dribbelhand des Angreifers abhängig ist.



1. Der Ballbesitzer hat noch nicht gedribbelt:

 

Grundstellung (ready position): immer tiefe Körperhaltung, d.h. Knie gebeugt, Oberkörper aufrecht, so dass der Körperschwerpunkt über der Standfläche liegt. Fußstellung mindestens schulterbreit, Körpergewicht liegt auf dem vorderen Teil des Fußes, nicht auf den Fersen.

 

tiefe, breite Grundstellung

 

schwächere Seite anbieten

 

doppelt Schulterbreit

 

beide Füße parallel (kein Tor auf machen), Oberkörper gerade

 

Nase auf Ballhöhe

 

eine Hand am Gegenspieler unten (Dribbelbeginn und Handwechsel erschweren) und die andere Hand in Kopfhöhe vom Körper ausgestreckt (Pass erschweren).


2. Der Ballbesitzer beginnt sein Dribbling oder dribbelt:


· Fortbewegung: der Begriff Push Steps (in der Literatur auch „Nachstellschritte“, „Gleitschritte“, „Side Steps“) beschreibt die Technik am anschaulichsten: Anders ausgedrückt: erst ein Grätschschritt, dann ein Nachstellschritt

 

· schwache Dribbelseite

 

· auf der Seite halten

 

· Dribbelbeginn soll der Verteidiger mit einem großen Schritt schräg nach hinten das unmittelbare Vorbeiziehen des Angreifers verhindern

 

· Durchziehen an der Grundlinie seitlich verhindern

 

· richtige Einstellung und Aggressivität.

 


3. Der Ballbesitzer hat sein Dribbling beendet:

 

Der Verteidiger rückt ganz nah an den Angreifer heran, ohne seine tiefe Verteidigungsstellung aufzugeben. Er soll jeden Pass, Wurf oder weitere Anschlussaktion (Sternschritt) stören oder verhindern, indem er mit gebeugten Beinen beweglich bleibt und mit seinen Händen dem Weg des Balles folgt. Tracing!! Dabei schlägt man nicht nach dem Ball, sondern greift nur nach ihm.

 

 

Täuschungen und Finten

 

Fast jede 1 – 1 Situation wird durch eine Finte vorbereitet. Für alle diese Finten gelten folgende Grundregeln:


– Glaubwürdigkeit

 

Eine Finte kann nur dann funktionieren, wenn sie glaubwürdig ist. Das heißt, man muss die Aktion, die angetäuscht wird, auch ausführen können, wenn der Gegner nicht auf die Finte reagiert. (Z.B. Wurffinte sollte nur innerhalb der eigenen Wurfdistanz durchgeführt werden)


– Timing

 

Die Täuschung muss zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt werden. Will man z.B. zum Korb ziehen, sollte die Finte dann erfolgen, wenn der Weg zum Korb frei ist.


– Wahrnehmbarkeit

 

Eine Finte kann nur dann funktionieren, wenn der Gegner sie auch bemerkt, sie muss also deutlich erkennbar sein.


– Schnelle nachfolgende Handlung

 

Sobald der Gegner auf die Finte reagiert, muss der Angreifer dies ausnutzen. Er darf dem Verteidiger keine Möglichkeit geben, wieder in eine gute Verteidigungsposition zu gelangen.


 


Positionsgebundene Techniken des Centers

 

1. SUCHE DIE RICHTIGE POSITION

 

2. BIETE EIN DEUTLICHES, SICHERES ZIEL FÜR DEN PASSGEBER Mit dem angewinkelten anderen Arm den Verteidiger aus dem Passweg

 

3. LIES DIE VERTEIDIGUNG

 

o POSITION: Die optimale Position dafür liegt auf der Ball-Korb-Linie, Schultern parallel
o POWER-DRIBBLING beidhändig
o Alle Würfe aus Nahdistanz mit rechts und links beherrschen!
o Alle Centerwürfe lassen sich grundsätzlich aus zwei Ausgangspositionen durchführen:
o mit dem Rücken zum Korb
o nach Facing (Sternschritt vorwärts)


Bewegungen und Verhaltensweisen für Innenspieler – Centerverteidigung


Bewegungen und Angriffstechniken für Innenspieler

 

Drop-Step

 

Spin-Moves

 

Powermove

 

Hookshot: Sky und Baby-Hook, Turnaround

 

Posting Up: Kontaktaufnahme, Ballannahme, Armhaltung

 

Komplexübung

 

Wiederholung: Kreuzschritt und Passgang


ohne Dribbling:


· Korbleger und Hakenwurf aus einem Schritt

 

· Drop-Step –> Powermove und Babyhook aus einem Schritt

 

· Sprungwurf nach halber Drehung (Sternschritt vorwärts)

 

· Freiwurf!!!


mit einem Dribbling:


· Drop-Step –> Powermove als Ein- oder Zweikontakt

 

· Sprungwurf nach Passgang oder Kreuzschrittdribbling

 

mehr als ein Dribbling:bedeutet in der Zone meistens Ballverlust!


 


Centerverteidigung

 

Die Raum der Centerverteidigung befindet sich weitestgehend in unmittelbarer Nähe des Korbes, rund um die Zone und wird in verschiedene Bereiche unterteilt (Low-Post, Middle-Post, High-Post). Aufgrund der hochprozentigen Trefferwahrscheinlichkeit in diesem Bereich, erfordert das Verteidigen des Centers konstante und komplette Konzentration.


High-Post (5 Meter und mehr):

 

Eine der Hauptfunktionen des High-Post ist die des Passgebers und des Blockstellers.


Low-Post ( – 4 Meter):

 

Es ist schwierig gegen einen Low-Post zu verteidigen, weil er in einer ausgezeichneten Position zum Täuschen, für einen Powermove, einen hand-off Pass für schneidende Spieler oder für einen Rückpass zu einem wurfbereiten Mitspieler, dessen Verteidiger zum Helfen abgesunken war.

 

Falls der Verteidiger sich hinter dem Low-Post befindet, wenn der den Ball erhält, sollte er sich leicht von seinem Angreifer lösen, damit er nicht durch den Kontaktdruck die genaue Verteidigerposition ermitteln kann. Der Verteidiger sollte dem Low-Post die erste Täuschung oder Bewegung erlauben und sich mit ihm drehen und den Wurf ablenken oder tippen. Ist der Verteidiger des Low-Post geschlagen, müssen die Mitspieler durch Rotieren einen einfachen Treffer verhindern.


 


Verteidigung am Postspieler, der einen Pass vom Ball entfernt ist

 

Der High-Post Verteidiger sollte auf der Ballseite stehen mit der ballnahen Hand vor dem Gesicht des High-Post.

 

Bei einem Skippass auf die andere Seite, wechselt der Verteidiger hinter dem Angreifer die Seite.

 

Wird der Ball in die Mitte zurückgepasst, geht der Verteidiger halb vor den Angreifer mit dem ballnahen Fuß und mit der ballnahen Hand stört er im Gesichtsfeld des Angreifers

 

Der Verteidiger Low-Post sollte sich halb vor dem Angreifer auf der Ballseite befinden, wenn möglich.


Positionsspezifische Gesichtspunkte in der Verteidigung

 

· Fußarbeit

 

Defense hauptsächlich mit Füßen und Unterkörper

 

Vermeiden, dass der Angreifer mit dem Unterkörper beim Posting up Kontakt aufnimmt

· Hand-/Armeinsatz
· Schneiden des Passstrahles durch den ballnahen Arm -> Zeigen der Handinnenfläche zum Ball Körperkontakt mit dem angewinkelten und anliegenden ballfernen Arm Ausgleich mangelnder Größe durch guten, schnellen Armeinsatz
· Schnelligkeit (Reaktion/ Beine)

 

Rechtzeitiges Zumachen von Lauf- und Passwegen beim eigenen Gegenspieler

 

-> schnelle Fuß- und Armarbeit

 

Kompensieren von Fehlern der Mitspieler durch Helfen

 

Schnelles Erfassen der Situation und Antizipieren von Spieler- und Ballbewegungen

 

· Wahrnehmung und Blickkontakt

 

Defense auf der Weakside -> Sehen von Ball/Mann, Helfen mit Körpereinsatz

 

· Kommunikation

 

Verbales Dirigieren der Abwehr


Taktische Aspekte

 

· Verhinderung des Anspiels
· Abdrängen des Low- und High-Post in Räume, in denen es wenig Chancen für eine erfolgreiche Korbwurfaktion gibt
· Helfen durch Flügel oder Center von der ballfernen Seite -> Doppeln, Verhindern eines Durchbruchs
· Sofortiges Ausblocken nach Wurf


Abhängigkeit der Verteidigungsposition von:
· Ballposition (Orientierung verlängerte Freiwurflinie)
· Angreiferposition
· strong-, weakside
· individuelle Disposition des Verteidigers/Angreifers


Verteidigungsposition/-technik

 

· immer hinter dem Angreifer

 

· vom deny zum deny über den Angreifer gehen

 

· full fronting


1-1 ohne Ball

 

Angreiferbewegungen ohne Ball:
Give & Go
Rolling
Ausführen der Finten Tempo- und Richtungswechsel mit richtiger Fußarbeit
Kontaktaufnahme mit dem Verteidiger („einfrieren“) vor dem Lösen
glaubhaftes Ausführen der Finten
situativ richtiges, verteidigerorientiertes Anwenden der Cuts
Richtungswechsel
Tempowechsel
Befreiung vom Verteidiger:

 

Arten von Cuts: I-Cut, V-Cut, L-Cut


Formen von Cuts


front-cut

: Der Angreifer ohne Ball erkennt einen freien Laufweg zum Korb, auf dem er von einem Mitspieler angepasst werden kann. Er täuscht durch Verlagerung des Körperschwerpunktes auf die Ballferne Seite (und zugehörigem Ausfallschritts) einen Durchbruch zum Korb an. Der Verteidiger wird versuchen, diesen Durchbruch zu verhindern, indem er sich dem Angreifer in den Weg stellt (Und die Bewegung auf die ballferne Seite mitmacht). In diesem Moment drückt sich der Angreifer auf seinem ballfernen Fuß ab, und sprintet auf der ballnahen Seite vor dem Verteidiger in Richtung Korb. Der Cut kann bei schnellen Spielern auch ohne Finte ausgeführt werden.

backdoor- cut

: Verhindert der Verteidiger durch „Sprung in den Pass“ einen front- cut, so nimmt der Angreifer Kontakt mit dem Verteidiger auf, indem er auf ihn zugeht. Er stößt sich mit dem korbfernen Fuß blitzartig in Richtung Korb ab und sprintet auf direktem Wege zum Korb. Diese Bewegung kann zusätzlich noch durch eine Körpertäuschung verstärkt werden.


weak- side- cut

: Der Angreifer auf der ballfernen Seite erkennt, dass er vor seinen Verteidiger durch die Zone schneiden kann. Er sprintet dem Ballführer entgegen und versucht, den Ball in der Nähe des Korbes zu erhalten.

 

Täuschungen/Finten

 

· Körpertäuschung
· Schritttäuschung
· das wichtigste ist, dass sie glaubwürdig ausgeführt werden. Der Angreifer muss schauspielerische Qualitäten entwickeln, um den Verteidiger zu „verladen“.
· je mehr Täuschungen ein Spieler beherrscht, desto gefährlicher ist er. Keine Täuschung kann dann auch eine Täuschung sein, ebenso wie eine absichtlich schlecht ausgeführte Finte
· das Aufwärmen erfolgt spezifisch und besteht daher im wesentlichen aus Übungen zur Laufschule, die Richtungs- und Tempowechsel beinhalten. Diese werden natürlich nicht sofort mit vollem Tempo durchgeführt.


Cutverteidigung

:

Bei Wechsel von VB zu V1 einen Push Step in Passrichtung machen (Jump with the pass) und den Angreifer seitlich „Überspielen“ (half deny). Kommt der Angreifer auf die Ball-Korb-Linie, nimmt der Verteidiger Position zwischen Ball und Mann ein (full deny). Als V2, (hoffentlich!) abgesunken auf Korb-Korb-Linie: schneidet der Angreifer zum Ball, geht der Verteidiger aggressiv in den Laufweg (deny), dabei mit angewinkeltem Unterarm Kontakt aufnehmen.


Übungen zum 1 – 1 mit Cut und Anwendung der beherrschten Techniken:

 

I-cut (backdoor)/V-cut: 1 – 1 + 1 Schneiden zum Korb von verlängerter Freiwurflinie/Drei-Punkte-Linie, Pass in die Bewegung KL (verschiedene Abschlüsse) oder Tuck, Facing, 1 – 1

 

L-cut 1 – 1 + 1: vorderen Fuß angreifen, Außenfuß abdrücken, vor dem Verteidiger zum Ball starten, Tuck, Facing


1. Freilaufbewegungen


a) I-Cut


 

 Bewegung auf einer Linie zum Korb und zurück.

 

Anwendung:

 

 Verteidiger überspielt stark und ohne körperlichen Druck.

 

 Befindet sich mit Körper und Hand im Passweg.

 

Ablauf:

 

 Hin zum Korb – Fuß in die Zone setzen – Dynamischer

 

 Richtungswechsel – Handzeichen – Ballannahme –

 

 Drehen zum Korb – SPD-Position.


 b) V-Cut


 

 Bewegung in Form eines „V“

 

Anwendung :

 

 Verteidiger überspielt nicht so stark, ist mit der Hand

 

 im Passweg. Körper behindert Laufweg zum Korb.

 

Ablauf:

 

 In den Mann – Dynamischer Richtungswechsel

 

 (Achtung: Foulgefahr beim Abdrücken vom Gegner) –

 

 Hand zeigen – …


c) L-Cut


 

 Bewegung in Form eines Dreiecks.

 

Anwendung:

 

 Verteidiger übt starken körperlichen Druck aus oder

 

 der I-Cut führt wegen Schnelligkeit des Verteidigers

 

 nicht zum Erfolg.

 

Ablauf:

 

 Hin zum Korb – in den Mann in Richtung Ballbesitzer –

 

 weg vom Mann – Hand zeigen – …


 d) Schneiden von der Ballgegenseite (Helpside)


 

Anwendung:

 

 Verteidiger ist abgesunken. Wichtig ist, die Nähe bzw.

 

 den Kontakt zum Verteidiger zu suchen, da er sonst

 

 auf einfache Art den Passweg schließen kann.

 

Ablauf:

 

 Auf den Verteidiger – Finte li/re – Schneiden vor oder

 

 hinter dem Spieler – Hin zum Ball.

 

Übungen:

 


– 1 – 0 Schneidebewegungen zum Ball.

 

 Abschluss durch Korbleger, Positionswurf oder Sprungwurf.


– 1 – 1 Schneidebewegungen mit passivem, dann halbaktivem Verteidiger.

 

 Spiel 1 – 1 mit Ballbesitz


Übungen:


1. Gerade Bewegung zum Korb, Pass vom Korb aus, Abstoppen an Kasten oder bei passivem Verteidiger, Ziehen zum Korb mit a) Kreuzschritt b) Passgang c) beide abwechselnd.


2. Wie 1., jetzt Pass von der Flügelposition


3. Bewegung zum Korb von der Flügelposition, Pass des Mitspielers von der anderen Flügelposition, Abstoppen, Sternschritt, Ziehen zum Korb.


4. Wie 1.-3. Übung


Nach dem Abstoppen Einnehmen der SPD-Position, Wurf.


5. I-, V- und L-Cut zur Befreiung, nach Ballerhalt zum Korb drehen und SPD-Position einnehmen,


a) Ziehen zum Korb mit Kreuzschritt oder Passgang.


b) Wurf


6. SPD-Position, dann


a) Wurftäuschung, Ziehen zum Korb


b) Durchbruchtäuschung rechts, Ziehen nach links und umgekehrt


7. Übungen 1-6 mit halbaktivem Verteidiger


8. Übungen 1-6 mit aktivem Verteidiger


 


Spielformen:


9. Zehn Versuche, wie viele Treffer?


10. Make it, take it: der Spieler, der einen Korb erzielt, bleibt im Angriff


11. Spiel 21: Korberfolg innerhalb der Zone zählt zwei Punkte, außerhalb drei Punkte.


12. Klein gegen groß


Der kleinere Spieler erhält für einen Korberfolg innerhalb der Zone zwei Punkte und


außerhalb der Zone einen Punkt. Für den größeren Spieler ist die Zählweise umgekehrt.


13. Treffer bestätigen mit Freiwurf.


Korb im Spiel 1 – 1 zählt nur, wenn auch der anschließende Freiwurf erfolgreich ist.


14. Spiel 1 – 1 +1 (zusätzliche Anspielstation für den Angreifer)


15. Verteidiger steht unter dem Korb, die Angreifer hintereinander an der Mittellinie.


Der Verteidiger spielt den ersten Spieler an, Spiel 1 – 1.


a) Verteidiger verteidigt einmal gegen alle Angreifer


b) Erfolgloser Angreifer wird Verteidiger


16. Ball liegt auf der Mittellinie zwei Spieler stehen nebeneinander an der Endlinie..


Auf Pfiff sprinten beide zum Ball, der erste wird Angreifer, der zweite Verteidiger.


Gespielt wird auf den gegenüberliegenden Korb.


17. Aufstellung: Rechts und links von der Zone.

 

Jeder Spieler hat zu Beginn der Übung eine Nummer bekommen. Der Coach rollt den Ball in die Zone und ruft zwei Zahlen. Die Spieler mit den entsprechenden Nummernversuchen, den Ball zu bekommen und spielen dann 1 – 1 gegeneinander


Play it One-on-One

 

Aus der Situation 1 –1 soll reflektiert werden. Zunächst demonstrieren zwei Spieler oder ich mit Spieler, wo die Problematik liegt. Wo liegen die Schwächen meines Gegners, wo liegen seine Stärken? Wie spiele ich gegen meinen individuellen Verteidiger bzw. Angreifer und bin erfolgreich?

 


Sechs Schritte

der Gegneranalyse:

 

1.Permanente Spielanalyse des Gegners. Vor dem Spiel, währenddessen und nachher. Defense lesen lernen!!!!

 

2. Verschiedene Lösungen zu Stärken und Schwächen entwickeln.

 

3. Bewertung verschiedener Lösungen.

 

4. Entscheidung für die beste Lösung treffen.

 

5. Was muss ich für die Lösung tun? Richtlinien für die Realisierung der Entscheidung. Einschätzung und realistische Bewertung der eigenen Fähigkeiten.

 

6. Effektivität der Strategie im 1-1 aber auch für Mitspieler. Langfristige Strategieentwicklung.

 

Verschiedene Gegner ausprobieren und verschiedene Dinge ausprobieren
1-1-Turnier spielen!

 

Baue diverse Komplexübungen ein, wie z.B. für das nächste geplante Training. Alle Übungen sollten auch Spielformen enthalten, welche die Teilnehmer anwenden.

 

Ich glaube, dass der Unterschied zwischen vielen Spielern nicht in der motorischen und technischen Leistungsfähigkeit liegt sondern in psychischen Komponenten:

 

Unsicherheit
Angst
Spannungsdefizite
Lockerheit
Rhythmus
Selbstvertrauen
Übersichtsprobleme
Antizipationsfähigkeit
Shooting Touch
Aufmerksamkeitslenkung
Raumzeitorientierung
Zeit – Timing
Beschleunigung
Reaktionsschnelligkeit
Gleichgewicht
usw.

 

 

Abschlussreflexion