Einführung der SPD-Position

Ausarbeitung der Lehrprobe                                                    Susanne Jakob


für die D-Trainerausbildung


 


Thema: Einführung der SPD-Position


  1. Lernziel

  2. Bedingungsfelder des Trainings

2.1   Beschreibung der Lerngruppe


2.2   Beschreibung der institutionellen Bedingungen



  1. Sachdarstellung

3.1  Definition


3.2  Technikbeschreibung


3.3  Anwendung im Spiel



  1. Didaktische und methodische Überlegungen

4.1   Begründung des Trainingsinhaltes


4.2   Darstellung des begründeten Trainingsverlaufs



  1. Verlaufsplan

  2. Literaturverzeichnis

1. Lernziel


 


Ziel dieser Trainingseinheit ist die Einführung der SPD-Position. Die Spieler sollen den sicheren, stabilen Stand in der SPD-Position erlernen und die Anwendung verstehen. Das Schützen des Balls und der feste Stand auf beiden Füßen sind die Grundlage der Offense-Beinarbeit und bieten Möglichkeiten zur Anknüpfung in späteren Trainingseinheiten. Um den Bewegungsablauf in einen Kontext einzureihen wird die SPD-Position aus dem Ein-Kontakt-Stopp eingeführt und anschließend die Auflösung ins Dribbling erläutert. Da die SPD-Position im Spiel in einen Bewegungsablauf eingegliedert ist und nach einem Stopp erfolgt, erscheint die Einführung mit Hilfe des Ein-Kontakt-Stopps als sinnvoll. Um die Weiterführung nach der SPD-Position zu ermöglichen, wird der Dribbelbeginn ohne Schrittfehler verdeutlicht.


2. Bedingungsfelder des Trainings


2.1 Beschreibung der Lerngruppe


Die Lerngruppe ist eine männliche U14/U16. Sie verfügt über einen ausreichend ausgeprägten Gleichgewichtssinn und ist in der Lage Körperspannung aufzubauen. Konditionell sind die Spieler in einem fortgeschrittenen Stadium, was aber zur Einführung der SPD-Position nicht unbedingt erforderlich ist.


Die koordinativen Fähigkeiten sollten ausgeprägt sein, damit die Spieler das beidbeinige Stoppen und das koordinierte Dribbling ausführen können. Die Fähigkeiten des Dribbelns setze ich voraus. Des weiteren gehe ich davon aus, dass den Spielern der Ein-Kontakt-Stopp bereits bekannt ist.


2.2 Beschreibung der institutionellen Bedingungen


Es wird von einem Training ausgegangen, das mindestens 45 Minuten beträgt. Die Basketball Halle Camp Lindsay erweist sich als ideal, da dort die regulären Körbe genutzt werden können und die Seitenkörbe unter Umständen auch einbezogen werden können. Es werden für diese Trainingseinheit mindestens 12 Bälle gebraucht, sodass jeder Spieler über einen Ball verfügt.



3. Sachdarstellung


3.1 Definition


Die SPD-Position ist die Basketballgrundstellung. Sie wird in den Bereich „Individualtaktik“ eingeordnet und ist durch die folgende Körperhaltung gekennzeichnet:


–         parallele Fußstellung


–         Gewicht auf den Fußballen


–         Gleichgewicht


–         gebeugte Knie


–         aufrechter Oberkörper


–         Kopf hoch, Blick zum Korb


–         Ball mit beiden Händen fest umpackt


–         Geschütze Ballhaltung auf Hüfthöhe


 


3.2 Technikbeschreibung


Der Bewegungsablauf Stoppen – SPD-Position – Dribbeln sieht folgendermaßen aus: Der Ein-Kontakt-Stopp erfolgt mit beiden Füßen parallel. Der Spieler landet auf den Fußballen, geht dann tief in die Knie, umfasst den Ball mit beiden Händen und schützt ihn etwas seitlich am Körper, auf Hüfthöhe. Die Körperspannung und der sichere Stand im Gleichgewicht sind hier sehr wichtig.


Die Möglichkeiten des Schießens, Passens und Dribbelns sollen in Erwägung gezogen werden und der Spieler soll die richtige Entscheidung treffen.


 


3.3 Anwendung im Spiel


Die SPD-Position oder Ready-Position, dient sowohl als Grundstellung der Offense als auch der Defense.


Im Spiel sollte bei jedem Ballerhalt das „Facing“ zum Korb und gleichzeitig die SPD-Position erfolgen. Durch die tiefe Körperstellung ist der Spieler in seinen Bewegungen flexibel, er kann explosiv antreten, oder wenn er frei ist, den Schuss nehmen. Auch ein kräftiges, gezieltes Passen ist möglich. Das Gleichgewicht ist entscheidend, um einen sicheren Stand  zu haben, auch bei Körperkontakt mit dem Gegenspieler.


Der Ball sollte geschützt sein, die Ellenbogen leicht vom Körper gespreizt. Der Ball kann vor dem Körper gehalten werden, ich bevorzuge die Ballhaltung seitlich am Körper um den Körper zwischen Ball und Gegenspieler zu bringen. Je nachdem welchen Fuß der Gegner vorne hat, kann der Ball entweder rechts oder links von ihm (auf der dem Gegenspieler abgewandten Seite) gehalten werden.



4. Didaktische und methodische Überlegungen


4.1 Begründung des Trainingsinhaltes


Der ausgewählte Schwerpunkt SPD-Position ist ein grundlegender Teil der Offense-Beinarbeit. Auf der SPD-Position bauen weitere Bewegungen auf, zum Beispiel Sternschritt, Kreuzschritt und Passschritt. Aus diesem Grund denke ich, dass die Grundstellung eingeführt werden sollte. Um den Spielern die SPD-Position im Zusammenhang zu verdeutlichen, habe ich dazu den Ein-Kontakt-Stopp gewählt. Dies kann damit begründet werden, dass der Ein-Kontakt-Stopp einen großen Vorteil mit sich bringt: Der Spieler landet auf beiden Füßen gleichzeitig, das Standbein ist nicht festgelegt. Außerdem wird schon beim Ein-Kontakt-Stopp das Gleichgewicht und der feste Stand auf den Fußballen geschult. Der Ein-Kontakt-Stopp bietet somit eine ideale Ausgangsstellung, um direkt daran die SPD-Position anzuknüpfen.


Um den Bewegungsablauf für den Spieler schlüssig zu gestalten, wird nun ein Abschluss gefunden und die SPD-Position wieder gelöst. Hierfür habe ich bewusst den Kreuzschritt gewählt, da dies dem natürlichen Gang des Menschen entspricht und für die Spieler keine allzu große Lernleistung bedeuted. Der Stopp und das Losdribbeln sollen vorerst eine untergeordnete Rolle spielen und können in fortführenden Trainingseinheiten weiter geschult bzw. variiert werden.


Somit erlernen die Spieler, die SPD-Position richtig einzunehmen und sie in einem flüssigen Bewegungsablauf auszuführen.


 


4.2 Darstellung des begründeten Trainingsverlaufs


Die Trainingseinheit beginnt mit einem Warm-up, bestehend aus einer Laufschule und anschließendem Ballhandling. Hierbei sollen die Spieler ihre koordinativen Fähigkeiten verbessern und sich locker aufwärmen. Das beidbeinige Springen dient auch schon als Vorbereitung auf den Ein-Kontakt-Stopp und trainiert das Gleichgewicht.


Das Training ist nach dem Prinzip vom „Leichten zum Schweren“ aufgebaut. Die Übungen bauen aufeinander auf und bilden keine zu großen Differenzen in der Anforderung.


Die einzelnen Übungen bilden eine Hinführung zur SPD-Position und dem Bewegungsablauf, in mehreren Schritten.


Durch die langsame Steigerung der Anforderungen an den Spieler, können auf jedem einzelnen Niveau Fehler erkannt und korrigiert werden.


Der Hauptteil des Trainings endet mit einer leichten Spielform, die den Spielern die Entscheidungsmöglichkeit gibt. Hierbei soll ein passender Abschluss gewählt werden und die Spieler sollen auch die Gelegenheit der Pass-Station wahrnehmen.


Das Cool-down lockert die Muskulatur und senkt den Pulsschlag langsam.


 


5. Verlaufsplan


siehe Anhang


 


6. Literaturverzeichnis


 


Ø      www.bbcoach.de


Ø      Istvan Kozocsa: „Basketball Lehrbuch“


Ø      G.Hagedorn/ D.Niedlich: „Basketball Handbuch“



















































Zeit Trainingsinhalt Organisation Erläuterung Materialien
  Hauptteil    
5′ Begrüßung und Vorstellung. Erklären und Demonstrieren der SPD-Position und Erläuterung des Gebrauchs. Beschreibung des Ablaufs Stoppen – SPD-Position – Dribbeln. Zusammenkommen am Mittelkreis Das Team soll verstehen wofür die SPD-Position gebraucht wird, welchen Vorteil sie bringt und ihre genaue Ausführung, sowie den Bewegungsablauf Stoppen – SPD-Position – Dribbeln erlernen.  
5′ Übung der SPD-Position ohne Ball Joggen in der Halle, auf Pfiff SPD-Position einnehmen, nach Ein-Kontakt-Stop. Durch Korrigieren der SPD-Position soll maximale Stabilität erreicht werden.  
5′ Übung der SPD-Position mit Ball und Auflösung durch Dribbeln beim ersten Schritt Dribbeln bis zu vorgegeben Linien, nach Ein-Kontakt-Stop in SPD-Position gehen. Beim Pfiff mit Dribbling beim ersten Schritt auflösen. Ball soll auf Hüfthöhe geschützt gehalten werden.  12 Bälle, Linien des Volleyballfeldes
5′ 1:1 + Pass-Station, bei passiver Verteidigung 4-6 Spieler an einem Korb. Pass-Station gibt ersten Pass auf Offense-Spieler, dieser entscheidet zwischen Schießen, Passen und Dribbeln. Halbaktive Verteidigung darf den Ball nur angreifen solange Offense in SPD-Position ist. Rotation: Offense wird Passgeber, Defense holt Rebound und wird Offense, Passgeber wird Defense. Bei jedem Ballerhalt soll nach Ein-Kontakt-Stop die SPD-Position erfolgen. Durch die halbaktive Verteidigung ist der Offense-Spieler gezwungen den Ball zu schützen. Die Entscheidung wie er abschließt wird dem Spieler überlassen. 6 Bälle, 3 Körbe
10′ 3:3 oder 4:4 „live“ Spiel 3:3 auf einen Korb, bei jedem Pass nach Ein-Kontakt-Stop soll SPD-Position eingenommen werden. Erhält ein Spieler den Ball, stoppt ab und nimmt die SPD-Position nicht ein, so wird dies durch einen Ballverlust bestraft. Durch die Reglementierung, die die SPD-Position vorschreibt, wird ein Spieler verpflichtet diese einzunehmen. 2 Bälle, 2 Körbe