Sprungwurf aus der Bewegung, Einführung


Lehrprobe zum Erlangen der D-Trainer-Lizenz 2003


Thema


Einführung des Sprungwurfes aus der Bewegung


Autor: Marko Trutschel
Quelle: www.bbcoach.de
Wurfttrainer Basketball
von Ewald Schauer


01. März 2003


Hinweis:


Im folgenden wird ausschließlich die männliche Form der Anrede verwendet. Dies dient lediglich der Abkürzung und ist nicht diskriminierend gemeint. Alle Bezeichnungen gelten somit selbstverständlich auch für Trainerinnen, Spielerinnen und Trainingsteilnehmerinnen.


Inhalt der Lehrprobe


1.

      Lernziel


2.      Sachdarstellung


3.      Didaktische Überlegung


4.      Methodische Überlegungen


5.      Verlaufsplan

1. Lernziel


Trainingsziel ist die Einführung des Sprungwurfes aus der Bewegung. Dafür sollten die Trainingsteilnehmer den Standwurf sowie den einfachen Sprungwurf sicher beherrschen und alterspezifische Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Sprungkraft besitzen.


2. Sachdarstellung


2.1 Definition und Begriffsterminologie


Der Sprungwurf aus der Bewegung ist eine Kombination von mehreren Bewegungen, so ist der Sprungwurf in den meisten fällen ein Bewegungswurf nach einem Anstellschritt, einer Schrittfinte, einem schneiden zum Pass oder aus einem Dribbling. Der Sprungwurf selbst gleicht dem Wurf aus dem Stand, nur wird er im Sprung ausgeführt. Der Wurf selbst ist die Beförderung des Balles zum Korb durch Strecken des Armes und Abklappen des Handgelenkes.


2.2. Technikbeschreibung


Wie bereits erwähnt ist der Sprungwurf aus der Bewegung eine Kombination von Einzelbewegungen. Ich möchte näher auf den Sprungwurf nach dem schneiden zum Pass und nach dem Dribbling eingehen. Das wichtigste bei einem Sprungwurf aus der Bewegung ist das Abstoppen, hier gibt es den Ein-Kontakt-Stopp (o. Sprung- bzw. Parallelstopp) und den Zwei-Kontakt-Stopp (Schrittstopp). Beim Ein-Kontakt-Stopp springt der Spieler gleichzeitig mit dem letzten Dribbelschlag ab (ich möchte mich hier nicht auf einen Fuß festlegen da ich das lieber den Spieler entscheiden lasse, wobei die Rechtshänder eher mit dem rechten Bein und die Linkshänder mit dem linken Bein abspringen, zur Einführung ist das einfacher) in der Flugphase nimmt der Spieler den Ball in die rechte Hand (linke Hand) und zieht ihn in die Wurftasche. Der Spieler sollte zuerst parallel mit den Fersen landen (bessere Bremswirkung) und die Füße mit der ganzen Sohle aufschlagen lassen.


Bei einem Zwei-Kontakt-Stopp springt der Spieler nicht ab, sondern schließt an den Schritt (den er statt dem Absprung zwangsweise macht) einen weiteren an, zieht den Ball auch schon in die Wurftasche und kommt dann ebenfalls parallel zum Stand.


Es ist wichtig stabil bzw. im Gleichgewicht zu landen, dies ist eine sehr gute Vorraussetzung für einen sicheren Wurf.


Daran schließt sich der Sprungwurf an, wichtig hierbei ist die Fußstellung (in leichter Schrittstellung oder parallel, die Füße sollten Richtung Korb zeigen).Nach dem Aufsetzen beugt man die Knie leicht (man sollte nicht zu lange nach dem Abstoppen warten sondern gleich mit der Beschleuningungsphase beginnen da man durch den Schwung etwas höher bzw. explosiver abspringen kann) um danach beidbeinig abspringen zu können. Mit dem Absprung selbst wird der Ball über den Kopf geführt (bzw. dort gehalten), die Wurfbewegung selbst gleicht der beim Standwurf. Da dieser für Teilnahme am Training vorausgesetzt wird, gehe ich auf eine Technikbeschreibung hier nicht ein.


Für die Ausführung des Sprungwurfes gibt es drei Möglichkeiten. In der Regel erfolgt der Wurf gleichzeitig mit dem Aufsteigen. Doch taktische Möglichkeiten lassen eine Verzögerung der Wurfbewegung zu. Es besteht zum einen die Möglichkeit den Schuss am „Totpunkt“ kommen zu lassen, d.h. der Spieler trennt Sprung und Wurf, an der höchsten Stelle erfolgt die Streckung des Armes und das Abklappen des Handgelenkes. Zum anderen kann der Spieler den Abwurf weiter verzögern, der Wurf erfolgt hierbei in der Phase der Landung. Diese Art zu werfen wird selten angewandt und ist für Jugendspieler aufgrund fehlender Koordination und Kraft nicht geeignet.


2.3 Anforderung an die Trainingsteilnehmer


Die Trainingsteilnehmer sollten in guter konditioneller Verfassung sein, da ermüdete Spieler keinen sauberen und treffsicheren Wurf mehr ausführen können. Des weiteren erhöht sich die Gefahr beim Abstoppen Schrittfehler zu begehen. Sie sollten außerdem über ausreichend Kraft (Sprungkraft und Armkraft) verfügen, da es wichtig ist, kraftvoll und hoch zu springen.


Des weiteren sollten die Spieler über Koordination verfügen, damit sie die Komplexität, die Kombination aus Laufen, Abstoppen, Abspringen, Werfen und sicherem Landen sauber ausführen können..


2.4. Anwendung im Spiel


Während der Standwurf in erster Linie in unbedrängten Situationen (wie z.B. Freiwurf) oder aus naher Distanz angewandt wird, findet der Sprungwurf Anwendung aus mittlerer bis weiter (Drei-Punkte-Wurf) Entfernung. Wenn man unbedrängt schießen kann, wird meistens auf den normalen Sprungwurf (Sprung und Wurf gleichzeitig) zurückgegriffen. Gegen einen Gegner wird meist mit dem verzögerten Sprungwurf (Wurf am Totpunkt) geworfen, gegen aggressivere Verteidigung wird auch der noch länger verzögerte Wurf angewandt, meist verbunden mit einem Zurückbeugen bzw. Zurückspringen (besser bekannt als Fade-Away-Sprungwurf).


3. Didaktische Überlegung


Der Schwerpunkt der Trainingseinheit liegt auf der Einführung des Sprungwurfes aus der Bewegung nach dem Dribbling mit einem Ein-Kontakt-Stopp.


Die Trainingsteilnehmer beherrschen den Standwurf sowie die verschiedenen Arten abzustoppen, sind in der Lage den Ball regelgerecht zu dribbeln. Das Alter der Trainingsteilnehmer liegt voraussichtlich im U 14 / U 16 Jugendbereich.


4. Methodische Überlegungen


4.1 Trainingsorganisation


Es wird mit zehn bis zwölf Teilnehmern gerechnet. Für jeden Trainingsteilnehmer wird ein Ball benötigt. Außerdem werden max. vier Körbe benötigt.


4.2 Vermittlung des Trainingsinhaltes


Bei der Vermittlung von neuen Trainingsinhalten habe ich es mir zur Regel gemacht möglichst viele „Eingangskanäle“ zu nutzen. So wird den Jugendlichen  jede Übung oder Bewegung zuerst von mir erklärt und danach vorgemacht. Anschließend soll diese Übung selbst ausprobiert werden, dabei weise ich sie auf verschiedene Fehler hin und verbessere diese.


4.3 Methodische Auflistung der einzelnen Übungen des Hauptteils


Übung 1


Die Trainingsteilnehmer gehen an die Grundlinie. Je nach Größe der Halle laufen wir in 2 Wellen oder alle zusammen. Die Teilnehmer laufen langsam los und zählen ihre Schritte (laut oder in Gedanken) 1, 2, Sprung (ansprung auf den Sprungstopp), Wurf (Sprungwurf antäuschen). Dies machen die Teilnehmer bis zur anderen Grundlinie. Eventuell wird die Übung wdht.


Übung 2


Wie in Übung 1 gehen die Teilnehmer an die Grundlinie, jetzt machen wir die Übung mit Dribbling. Die Spieler dribbeln los und mit dem 3 Dribbelschlag springen die Spieler mit dem linkem oder rechtem Bein ab und imitieren den Sprungwurf nach der Landung im Parallelstopp (Sprungstopp). Dies machen die Teilnehmer bis zur anderen Grundlinie. Eventuell wird die Übung wdht.


Übung 3


Die Teilnehmer teilen sich in vier Gruppen auf, und gehen jeweils auf einen Korb. Ungefähr Mitte ihres Spielfeldes dribbeln die Spieler in Richtung ihrer Freiwurflinie zu. Kurz vor der Freiwurflinie stoppen die Spieler mit dem Sprungstopp und machen einen Sprungwurf auf den Korb. Nach dem Rebound stellt sich der Spieler wieder in seiner Gruppe an.


5. Verlaufsplan
























































































































 


Übung


Zeit


Hilfsmittel


Bemerkungen


1


Aufwärmen


15 min


 


 


a


Gegen den Uhrzeigersinn dribbeln an jedem Korb einen Korbleger von rechts machen, jedes 2 mal Unterhandkorbleger 10 Treffer danach im Uhrzeigersinn von links 15 Treffer


3 min


Feld mit vielen Linien


Ballgefühl, Treffsicherheit von einfachen Punkten auch im kaltem Zustand


b


Ein paar Runden locker laufen, anfersen, Hopserlauf etc.


3 min


Feld mit vielen Linien


 


c


2 Viertelpfünder, jetzt soll aber jedes Mal ein Sprungstopp bzw. Schrittstopp mit einem kräftigem Sprung erfolgen hochreissen der Arme nicht vergessen


3 min


Feld


kraftvolles Abstoppen und explosiver Absprung


d


Stretching, Übungen etwa 10 Sekunden halten


6 min


 


Dehnung aller vier Funktionskreise


 


 


 


 


 


2


Hauptteil


20 min


 


 


 


Erklären der ersten Übung


2 min


 


 


a


Übung 1


4 min


pro Teilnehmer einen Ball


besonders auf das Abstoppen und kräftigen Absprung achten, sauberen Wurf


 


Erklären der zweiten Übung


2 min


 


 


b


Übung 2


5 min


zwei Bälle, 4 Körbe


wie bei Ü1


 


Erklären der dritten Übung


2 min


 


 


c


Übung 3


5 min


zwei Bälle, einen Korb


wie bei Ü2


 


 


 


 


 


3


Cool Down


10 min


 


 


a


2×2 Freiwürfe


4 min


6 Bälle, zwei Körbe


 


b


auslaufen, ohne Schuhe


2 min


 


 


c


Stretching, Übungen etwa 20-30 Sekunden halten


  4 min